Denn es ist ja deren Konfliktneigung, die die Kinder belastet und die auch zur Trennung führt. Und die müssen dann ja nach der Scheidung wieder zu einer Kooperation, insbesondere in Bezug auf die Betreuung des Kindes kommen. Bleibt es bei einer konflikthaften Beziehung zwischen den beiden, gerät das Kind in Loyalitätskonflikte. Manipulationen, Intrigen oder der Versuch das Kind auf eine Seite zu ziehen, können teilweise schwere Wunden verursachen. Sie zeigen sich später häufig in eigenen Verhaltensweisen im Erwachsenenalter. „Die Verarbeitung des Trennungsgeschehens hängt natürlich auch davon ab wie die Eltern, insbesondere die Mutter, bei der die ja meistens leben, ihre weitere Beziehung gestaltet. Alles das beeinflusst das Konzept der Jugendlichen in Bezug auf Paarbeziehung.“ „Was glaube ich für mich sehr schwierig war, jetzt im Nachhinein, war das Alter – gerade als Frau, wenn man dann nicht so regelmäßig mehr seinen Vater sieht. Das heißt, ob sie alleinerziehend bleibt und die Tochter vielleicht nie so richtig ein Konzept entwickelt, ja was ist eigentlich ein Mann? Weil mein Vater ist genau zu der Zeit gegangen, als ich Frau geworden bin und es ist auch ganz häufig so gewesen, dass es für ihn auch komisch war mich so als langsam Jugendliche, als Frau zu akzeptieren.“ Emilia Zessens[2] Eltern trennten sich zwei Mal.
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